Forschungsprojekte
erste Phase
(2021-2024)
Basierend auf interner und externer Begutachtung wurden aus vielen Einreichungen in einem wettbewerblichen Verfahren zwölf innovative Projekte ausgewählt und in vier Bereiche gegliedert:
Bereich 1, CAR-T Zellen: Projekte AlloCARTreg und UltraCAR-T
Bereich 2, NK- und CAR-NK Zellen: Projekte CAR-NK 4.0, CAReNK-AID und NK4Therapy
Bereich 3, ATMPs für regenerative Medizin: Projekte HemRec, ZellTWund, xMac und MSC-PreStiGe
Bereich 4, ZGT modulierend: Projekte OPTIX, ECP-CAR und TheraSTAR
Zu den von den Projekten adressierten klinischen Einsatzbereichen gehören Tumorerkrankungen, die Graft-versus-Host Disease, Autoimmun-Erkrankungen, chronische Wunden und angeborene genetische Erkrankungen, wie Hämoglobinopathien.
AlloCARTreg
AlloCARTreg zielt auf die Entwicklung eines universellen, off-the-shelf immunsuppressiven Zellprodukts für die Behandlung von Autoimmun- und Entzündungskrankheiten. Das Projekt bündelt modernste Adaptor-CAR-Technologie, die im Bachmann/Feldmann-Labor erfunden wurde, Expertise aus der automatisierten klinischen Herstellung von regulatorischen T-Zellen (Fuchs) und deren klinischer Anwendung (Bornhäuser) sowie modernste Werkzeuge für (epi-) genomische Modifikationen (Buchholz), um die Zielspezifität zu erhöhen und die allogene Anwendung zu ermöglichen.
Projektleiter: Prof. Dr. Martin Bornhäuser
UltraCAR-T
Das Projekt UltraCAR-T widmet sich dem Kernthema einer zellulären Immuntherapie mit genetisch modifizierten CAR-T Zellen mittels Sleeping Beauty Technologie basierend auf einem erbrachten Wirksamkeitsnachweis in präklinischen Studien der Universität Würzburg, des Max Delbrück Center für Molekulare Medizin und des Fraunhofer IZI. ROR1 stellt ein von dem Projektleiter selbst validiertes Tumorantigen dar, welches eine breite Anwendung bei verschiedenen Tumorentitäten ermöglichen soll. Im Kontext des SaxoCell®-Zukunftsclusters soll die Wertschöpfungskette für ROR1 CAR-T Zellen in Kooperation mit dem Start-Up T-CURX GmbH erschlossen und genutzt werden.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Michael Hudecek
CAR-NK 4.0
Das Projekt CAR-NK 4.0 fokussiert auf die Entwicklung einer KI-unterstützten CAR-NK Zell-Plattform (CAR-4.0) und eines autonomen, vollautomatisierten Herstellungsprozesses mit dem Ziel der Ermöglichung einer Phase I -Studie mit einem allogenen CD123-adressierenden CAR-NK-Ansatz zur Behandlung myeloischer Neoplasien. Darüber hinaus soll eine Steigerung der therapeutischen Effizienz dieser CAR-NK Zelltherapie und ihrer Herstellung durch die Implementierung neuartiger Technologien, wie einem bi-spezifischen Target-Ansatz, AAV-Gentransfertechnologien sowie einem neuen Ansatz zur Zellaktivierung erreicht werden.
Projektleiterin: Prof. Dr. Dr. Ulrike Köhl
CAReNK-AID
Das Projekt CAReNK-AID konzentriert sich auf die Entwicklung von CAR-NK-Zellpräparaten, die gegen B-Lymphozyten und deren Vorläufer gerichtet sind, um neue Anwendungsbereiche wie z.B. schwere Autoimmunerkrankungen zu erschließen. Das Projekt bezieht lokale IP (Intellectual Property) und Erfahrungen mit NK-Zellen, neuartigen Gentransfersystemen und automatisierten Prozessen ein.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Torsten Tonn
NK4Therapy
Das Projekt NK4Therapy macht sich das Potential einer Untergruppe von NK-Gedächtniszellen zur Immuntherapie von Tumoren zunutze und könnte auch zur Behandlung bei der Reaktivierung von Viren nach abwehrschwächender Therapie, wie z.B. bei einer Stammzelltransplantation oder bei akuten Virusinfektionen eingesetzt werden. Hierbei wird auf eine proprietäre, durch die TU Dresden patentierte Technologie zur Herstellung dieser NK-Zell-Population zurückgegriffen und mit einem sächsischen KMU-Partner zur Marktreife gebracht.
Projektleiter: Prof. Dr. Achim Temme
HemRec
Das Projekt HemRec basiert auf der Entwicklung proprietärer Designer-Rekombinasen durch die AG Buchholz (TUD). Die Plattformtechnologie selbst ist Inhalt der TUD-Ausgründung RecTech. Im vorliegenden Projekt soll diese Leuchtturmtechnologie von SaxoCell® zusammen mit der DKMS Life Science Lab GmbH zur korrektiven regenerativen Therapie bei Hämoglobinopathien eingesetzt werden. Ihre Stärke liegt in der sicheren und flexiblen Genomeditierung im Vergleich zu den anderen verwandten Methoden (z.B. CRISPR/Cas).
Projektleiter: Prof. Dr. Frank Buchholz
ZellTWund
Das Projekt ZellTWund basiert auf der Gewinnung und dem klinischen Einsatz von aufgereinigten pro-regenerativen Zellen (insbesondere Fibroblasten Subpopulationen) aus der menschlichen Haut als Ansatz zur Hautregeneration bei chronischen, nicht heilenden Wunden. Der Therapieansatz nutzt degradierbare Biopolymere, in denen pro-regenerative, autologe Stromazellen integriert sind. Das Projekt hat bereits Interesse eines Industriepartners generiert (NextCell Pharma, Schweden) und die Partner beabsichtigen eine gemeinsame Entwicklung innerhalb des SaxoCell®-Clusters.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Jan Christoph Simon
xMac
Das Projekt xMac basiert auf den wissenschaftlichen Entdeckungen der Gruppe um Prof. Sieweke um Expansionspotential adulter Makrophagen, sowie der Differenzierung und Expansion von Makrophagen aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen. Makrophagen haben großes Potential als ein breit einsetzbares Zelltherapeutikum der Zukunft. Der Schwerpunkt in der ersten Projektphase liegt auf der Entwicklung eines Herstellungsprozesses unter GMP-Bedingungen zur Bereitstellung von Prüfpräparaten für klinische Studien im Bereich Infektions- und Lungenerkrankungen, sowie der Entwicklung von universell einsetzbaren Präparaten für allogene Transplantationen.
Projektleiter: Prof. Dr. Michael H. Sieweke
MSC-PreStiGe
Das Projekt MSC-PreStiGe nutzt das immunmodulierende Potenzial von mesenchymalen Stromazellen (MSC), die aus Nabelschnurgewebe extrahiert werden. Diese juvenile MSC-Population zeichnet sich insbesondere durch ein immenses Expansionspotenzial aus, was die Behandlung von bis zu 25 Patienten mit nur einem Zellprodukt ermöglicht. Eine erste zu prüfende Indikation für den Einsatz dieses Präparates wird die schwere akute Graft-versus-Host Disease (GvHD) nach allogener Stammzelltransplantation sein.
Projektleiter: Prof. Dr. Mario Rüdiger
OPTIX
Das Projekt OPTIX adressiert die Optimierung und klinische Translation eines Herstellungsprozesses für ein Antikörper-modifiziertes Stammzelltransplantat (Palintra®) mit anschließender Durchführung einer prospektiven, multizentrischen, einarmigen First-in-man-Phase I/II-Prüfung in Kooperation mit der sächsischen Firma Tcell Tolerance GmbH, sowie translationale Forschung zur weiteren Aufklärung des Wirkmechanismus. Es handelt sich hierbei um die Modifikation eines allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantats zur Behandlung hämatologischer Neoplasien, wobei durch die Modifikation die Graft-versus-host Disease vermindert werden soll, der Graft-vs-Leukemia Effekt hingegen erhalten bleibt.
Projektleiterin: Lilly Stahl
ECP-CAR
Das Projekt ECP-CAR prüft im Rahmen einer Phase II Studie den additiven Effekt einer Immunmodulation durch extrakorporale Photophorese (ECP), welche einer Therapie mit Chimären Antigen Rezeptor (CAR) T-Zellen vorgeschaltet werden soll. Relevante Endpunkte werden hierbei die Sicherheit und Wirksamkeit von klinisch etablierten CAR-T Zell-Therapeutika sein.
Projektleiter: Dr. med. Vladan Vucinic
TheraSTAR
Das Projekt TheraSTAR zielt auf die Entwicklung theranostischer Targetmoleküle (Targetmoleküle für Therapie und Diagnostik) ab, die sowohl die konventionellen CAR- als auch universelle Adapter-CAR-Technologien (UniCAR) im SaxoCell-Cluster maßgeblich unterstützen. Ein gezieltes Molekül-Design soll dabei eine Zelltherapie-begünstigende Modulation des Tumormilieus ermöglichen. Darüber hinaus erlaubt der theranostische Ansatz die Verlaufskontrolle der Immuntherapie bei Patienten mittels bildgebender Verfahren (PET/SPECT) sowie eine endogene Radionuklidtherapie.
Projektleiterin: Dr. Anja Feldmann